Koifhus

Das Kaufhaus oder das ehemalige Zollamt besaß durch den Zusammenlauf der Grand’rue und der Rue des Marchands, zwei der wichtigsten Verkehrsachse innerhalb der mittelalterlichen Stadt, eine strategisch günstige Lage.

Nachdem die Erbauung des Gebäudes seit 1433 geplant wurde, wurde es 1480 fertig gestellt. Zwei der angrenzenden Häuser wurden im Laufe des 16. Jahrhunderts angefügt. Im 19. Jahrhundert war der Zustand des Kaufhauses so besorgniserregend, dass ein Abriss des Gebäudes in Betracht gezogen wurde. Diese Pläne wurden jedoch wieder verworfen und so fanden zwischen 1895 und 1898 die Restaurierungsarbeiten statt. Der Turm und die glasierten Ziegel stammen noch aus dieser Zeit. Die letzte der Restaurierungsarbeiten wurde 2002 beendet und ermöglichte es, die Sandsteinbalustrade im Stil der Renaissance, die 1976 abmontiert wurde, wiederanzubringen.

Das Kaufhaus ist das älteste heimische Gebäude. Seit seiner Erbauung hatte es zwei Funktionen. Das Erdgeschoss diente als Lager und als Ort der Besteuerung der im- und exportierten Waren. Im Obergeschoss fanden hingegen die Versammlungen der Abgeordneten der Décapole statt, ein Zusammenschluss von zehn Reichsstädten des Elsass, der 1534 ins Leben gerufen wurde. Der Magistrat tagte ebenso hier. Die Revolution hob die geschäftlichen Privilegien auf und so diente das Gebäude anderen Zwecken. Um 1840 wurde es als Theater genutzt und 1848 diente es als das erste Büro des Handelskontors. Zwischen 1870 und 1930 war das Bauwerk die Unterkunft der Industrie- und Handelskammer, sowie einer katholischen Jungenschule und seit Ende des 19. Jahrhunderts einer jüdischen Schule. Heute findet hier eine Vielzahl von öffentlichen Veranstaltungen statt.

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