Der Ort Illhaeusern (wortwörtlich Häuser entlang der Ill“) wurde von Fischern des Nachbarortes Guémar gegründet, als sie auf der Gemeinmarck (1) einige Häuser errichteten, um so näher an ihrem Arbeitsplatz, dem Fluss Ill, zu wohnen. Die erste Erwähnung des Ortes Illhaeusern
ist in einem Dokument von 1482 zu fi nden. Die Fischerzunft übte im Laufe der Jahrhunderte einen zunehmenden Einfl uss auf das Dorfl eben aus. Die in dieser Zunft zusammengeschlossenen Fischer unterlagen sehr strengen örtlichen Vorschriften, die 1491 aufgestellt wurden. Bereits im 14. Jahrhundert wurde am Ufer der Ill eine Maut erhoben. Als sich die Schiffer und Fischer im 15. Jahrhundert hier niederließen, entwickelte sich schließlich ein Hafen. Illhaeusern gehörte ebenso wie Guémar bis 1789 zum Lehnsgut von Ribeaupierre. Bereits Anfang des 16. Jahrhunderts wurde Illhaeusern zur Gemeinde erklärt und hatte seine eigene Gemeindeordnung, einen Gerichtsherren und eigene Gerichtsleute, während der Ort weiter der Gemeinde Guémar angegliedert blieb. 1833 erhielt Illhaeusern den Status einer vollkommen unabhängigen Gemeinde.
Am 16. Juni 1940 wurde das Dorf von deutschen Soldaten besetzt. Um ihr weiteres Fortschreiten zu behindern, wurden die Brücken über die Ill und die Orch sowie die beiden Restaurants des Dorfes und vier Häuser zerstört. Die einzigartige historische Vergangenheit von Illhaeusern liegt in seiner geografi schen Lage begründet: Das Dorf liegt im Ried am Zusammenfl uss der Wasserläufe der Fecht und der Ill (und ihres Seitenarms namens Bennwasser). Vom 15. bis 20. Jahrhundert war Illhaeusern vor allem als Schifferund Fischerdorf bekannt. Die Wirtschaft des Dorfes gründete sich auf die Fischerei und die Verarbeitung der Fischereiprodukte, wie z. B. Bratfi sche, Fischragouts und im Teigmantel ausgebackene Flusskrebse denen der Ort seinen Ruf zu verdanken hat und auch heute noch Feinschmecker in Verzücken versetzen. Trotz der Zerstörungen durch die Kriegsgefechte im Dezember 1944 und vor allem im Januar 1945 ist es Illhaeusern gelungen, sich seinen beschaulichen
Charme und idyllischen Charakter zu bewahren, insbesondere durch die Erhaltung der Ill-Ufer und einiger alte Häuser.
- Art des Wanderwegs : Asphaltierte Straße